Dienstag, 20. Dezember 2011

Der Rat der Woche 13

Und weils heute so aus den Fingern fließt gleich noch einer, liebe Leser. Der Rat der Woche 13. Nein, das hat nichts mit Unglück zu tun, obwohl es unglücklich hätte enden können, wenn die betreffende Person getreten statt gestaunt hätte.
Heute möchte ich Euch vor dummen Scherzen schützen (Scherzen schützen...klingt komisch, sagt das mal 10x schnell hintereinander).
Der dumme Scherz, um den es damals ging, war zu damaliger Zeit ein Insiderscherz in meiner Kleinstadtclique und sah folgendermaßen aus.
Ich muss dazu sagen, dass wir alle die absoluten Granaten in Hundegebellimitation waren.
Also: man nehme ein Bein mit einem Menschen dran, mache Gebrauch von seiner Hundegebellimitationsstimme, gehe hinter dem Menschen mit dem Bein auf die Knie und zwicke ihn gleichzeitig mit der Hand in die Wadln (Unterschenkel, für die Preissen hier).
So weit so gut so lustig.
Dann war Volksfest, ein willkommener Rumtreiberplatz für jugendliche Scherzkekse und Kindsköpfe. Und nachdem wir diese ordentlich in den Fahrgeschäften haben durcheinanderwirbeln lassen waren wir in einer Hochphase des Herumblödelns. Inmitten dieser Phase habe ich vor einem Fahrgeschäft plötzlich die Christine K. (Name geändert, klar) von hinten stehen sehen. Unverwechselbar mit ihrer Löwenmähne stand sie da und schien mit ihren zwei Beinen geradezu nach unserem Insiderwadlzwickscherz zu schreien. Also habe ich mich an das Fräulein K herangepirscht, angefangen zu kläffen, bin hinter ihr auf die Knie gegangen, habe sie gleichzeitig ins Wadl gezwickt und plötzlich mit meiner eingefrorenen Bellmimik gekämpft.
Das Wadl, das ich gerade in der Hand hielt, gehörte nämlich gar nicht der Christine, und die Löwenmähne auch nicht. Ich hing am Bein eines völlig fremden Fräuleins, das mich wiederum, zurecht, völlig befremdet anstarrte. Vor lauter Verdutztheit, dass das gar nicht Christines Bein war, hing ich immer noch wie ein Depp am Unterschenkel des Christine K. Plagiats und habe erst losgelassen, nachdem diese mich gefragt hat, wer ich denn bitte sei.
Das ganze Mißverständnis wurde dann natürlich schnell geklärt und die Pseudochristine war dann gar nicht mehr sauer, sondern hat mit uns mitgelacht, Gott sei Dank, sie hätte mich ja auch treten können.
Und das war das letzte Mal, wo ich jemanden ins Bein gezwickt habe, aber lustig wars schon und außerdem ist es ja auch schon wieder einige Jährchen her...
Auf jeden Fall lautet mein Rat der Woche: Bevor ihr lossprintet um jemanden, den ihr kennt, zu küssen, zwicken, umarmen oder anzutierimitieren (ebenfalls 10x hintereinander schnell aussprechen)), versichert Euch lieber vorher nochmal genau, ob es sich auch wirklich um die Person handelt, die so aussieht wie die Person, um die es sich auch handeln soll.

Es grüßt ganz fröhlich Euer Fräulein Wadlzwick

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